Die Methode Individualpsychologie

 

Die Individualpsychologie ist eine tiefenpsychologisch orientierte Methode die von Alfred Adler gegründet wurde.

 

In allen tiefenpsychologischen Methoden wird mit dem Konzept der Übertragung und des Widerstandes gearbeitet. Übertragung bedeutet, dass sich die Gefühle, Fantasien, Empfindungen, … des Klienten dem Psychotherapeuten gegenüber wiederholen, die im Ursprung aus früheren Erfahrungen (meist aus der frühen Kindheit) stammen. Durch die Reflexion mit der Therapeutin kann dieses Verhalten verstanden werden. Damit kann der/die KlientIn eigene Erwartungen und somit auch das Interaktionsverhalten ändern und für sich selbst verstehen lernen. Hier ist der Moment der Einsicht von großer Bedeutung – die Grundlage für die Veränderung ist eine emotionale Erfahrung. Durch Bewusstmachung unbewusster Konflikte und konflikthafter Bedürfnisse kann diese Erfahrung im Lebensstil integriert werden. Symptome werden als kompromisshafte Konfliktlösung gesehen. Dementsprechend kann mit dieser Einsicht eine Symptombildung rückgängig gemacht werden.

 

Alfred Adler lehnte sich zwar in seinen frühen Konzepten an Freud, entfernte sich aber von dessen Ansichten 1912 da er den Ursprung von psychischen Störungen nicht im Bereich des Sexuellen sah, sondern im Erleben von Schwäche, Unterlegenheit, Hilflosigkeit oder Unzulänglichkeit. Dadurch entwickelte Adler in seiner Methode 3 Bereiche und damit verbundene Lebensaufgaben: Arbeit, Liebe und Gemeinschaft. Er war davon überzeugt, dass wir den Sinn des Lebens finden wenn wir diese Bereiche für uns erfolgreich meistern.

 

Bekannte Begriffe aus der Individualpsychologie sind zum Beispiel der Minderwertigkeitskomplex oder die tendenziöse Apperzeption (selektive Wahrnehmung).

 

Wie Freud hat auch Adler bereits mit Träumen gearbeitet und so wird die Traumdeutung zu einem wichtigen Element in der Therapie. Die Gemeinsamkeit zu Freud liegt in dem Glauben an das Unbewusste welches in Form von Träumen oder Imaginationen beleuchtet werden kann.